1945 bis 1968

Wachstumsjahre

1948
Quelle: AKG
Am Bankschalter bestaunt ein junges Paar das neue Geld, 20. Juni 1948.

Die D-Mark ist da

Am 19. Juni 1948 wird die D-Mark eingeführt. Die Menschen stehen am nächsten Tag in langen Schlangen vor den Umtauschstellen, um sich ihre ersten 40 D-Mark abzuholen. Löhne, Mieten und Renten werden im Verhältnis 1:1 umgestellt, Sparguthaben schrumpfen auf ein Zehntel ihres Werts. Auf die Mitarbeiter der Badischen Beamtenbank kommt viel Arbeit zu, sie müssen die Gehalts- und Sparkonten der fast 60.000 Mitglieder umstellen und sämtliche Versicherungsbeiträge neu berechnen.

Seit Ende 1948 können sich die Mitglieder bei »Sprechtagen« persönlich beraten lassen. Ab 1950 sind unter ihnen auch viele nicht-verbeamtete Angestellte. Rund 600 ehrenamtliche Vertrauensleute stehen den Mitgliedern zur Seite, viele von ihnen kommen aus dem Schuldienst sowie aus dem Post- und Zollwesen.

Zur Zeit sind es zwei Fragen, die uns bewegen: die Ernährung und die Währungsreform.

Badische Beamtenbank, 1948
1953

Bescheidener Wohlstand

Ab 1953 steigen die Bezüge im öffentlichen Dienst. Auch Beamte mit niedrigeren Bezügen kommen allmählich zu einem bescheidenen Wohlstand. Bei der Haushaltsausstattung hilft die Badische Beamtenbank mit Konsumkrediten, etwa für Telefon, Kühlschrank, Elektroherd oder Fernseher. Gefragt sind auch längerfristige Kredite für die Anschaffung von Autos oder den Bau von Eigenheimen.

Und es ist die Zeit der Urlaubsreisen, die immer öfter auch ins Ausland führen. Die Badische Beamtenbank versorgt ihre Kunden mit Devisen und Reiseschecks. Die Fahrt mit dem eigenen Auto in den Urlaub versichert die Partnerversicherung Deutsche Automobilschutz D.A.S., die den Kunden der Badischen Beamtenbank günstige Tarife rund ums Auto bietet. Am Bankschalter zeichnen viele auch eine Reisegepäck- und Reiseunfallversicherung und manche sichern sich sogar zusätzlich ab: Die Reisewetter-Versicherung der Badischen Beamtenbank entschädigt für Regentage.

In den Aufbaujahren braucht jeder Beamte einmal einen Kredit.

Badische Beamtenbank, 1953
Quelle: ullstein
Menschen vor dem Schaufenster eines Fernsehgeschäfts.

1954
Quelle: AKG
Junges Paar mit Prospekten für Eigenheime, 1950er Jahre.

In Baden und über Baden hinaus

Die Badische Beamtenbank baut ihr Filialnetz weiter aus. 1954 eröffnet in Stuttgart die erste Niederlassung in Schwaben. Hier werden vor allem die badischen Beamten betreut, die nach der Gründung des Bundeslands Baden-Württemberg 1952 von Karlsruhe in die neue Landeshauptstadt Stuttgart versetzt wurden.

Auch in Baden eröffnen in den 1950er Jahren Filialen. Bis 1959 wächst die Zahl der Mitglieder um rund 20.000, die der Mitarbeiter von 250 auf 329.

Wir hatten kein Schaufenster und die Leuchtreklame war nicht größer als die eines kleinen Friseurladens.

Badische Beamtenbank Stuttgart, 1954
1960

100.000 Mitglieder

Anfang 1960 beruft der Aufsichtsrat den Volkswirt Dr. Egon Kremer in den Vorstand. Kremer etabliert neue Strukturen und eine moderne Datenverarbeitung. Die Karlsruher Hauptgeschäftsstelle der Badischen Beamtenbank platzt Anfang der 1960er Jahre aus allen Nähten. Einhunderttausend Mitglieder zählt die Bank inzwischen, entsprechend ist die Zahl der Mitarbeiter gestiegen.

1963 beginnen die Planungen für einen Neubau. Direkt neben der alten Zentrale entsteht ein sechsgeschossiges Verwaltungsgebäude mit moderner Schalterhalle: »einfach und schlicht in seinem Äußeren wie auch in seiner inneren Einrichtung, aber doch einer Bank von der Größe und Bedeutung der Badischen Beamtenbank würdig«. Ende 1966 begrüßt die Genossenschaftsbank hier ihren ersten Kunden.

Quelle: BBBank
Heute Ehrenvorsitzender der BBBank: Prof. Dr. Egon Kremer.
1967
Quelle: BBBank
Serverraum der Badischen Beamtenbank, 1960er Jahre.

Neuer Wettbewerb

Tiefgreifende Veränderungen im bundesdeutschen Bankenwesen: 1967 wird die staatliche Zinsverordnung aufgehoben. Sparkassen und Banken können ihre Einlagen- und Kreditzinsen von nun an eigenständig festlegen. Gleichzeitig schafft das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen Wettbewerbsregelungen ab, so dass Banken und Sparkassen ihre Produkte und Dienstleistungen bewerben können.

Die Marktwirtschaft erreicht die Bankenwelt und führt zu einer wachsenden Konkurrenz zwischen den Instituten. Die Badische Beamtenbank behauptet sich dabei sehr erfolgreich: Als Bankgründer Gotthold Mayer 1967 mit 80 Jahren in den Ruhestand verabschiedet wird, ist die Badische Beamtenbank mit 135.000 Mitgliedern und 14 Zweigstellen die größte Kreditgenossenschaft in Europa.

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