Die Bank für den öffentlichen Dienst

Gegründet als Beamtenbank, ist und bleibt die BBBank nah am Menschen, nah an ihren Mitgliedern und nah am öffentlichen Dienst. Ob in der Filiale oder unterwegs.

Selbsthilfe für Beamte

In den frühen Jahren der Weimarer Republik leiden viele Beamte Not. Besonders Staatsdiener der unteren Besoldungsgruppen, etwa bei der Eisenbahn, bei der Post oder in den Schulen, kommen finanziell nur schwer über die Runden. Größere Anschaffungen sind für viele unmöglich, denn Beamte gelten generell als »nicht kreditwürdig« und noch kaum einer hat ein eigenes Konto. Das will Gotthold Mayer ändern.

Zusammen mit Mitstreitern aus dem Badischen Beamtenbund gründet Mayer am 12. November 1921 die Badische Beamten-Genossenschaftsbank eGmbH. Die Bank ist eine Selbsthilfeeinrichtung und dient laut Satzung der »geldwirtschaftlichen Förderung der Mitglieder«. Beamtenbezüge, die bisher dreimonatlich in bar ausgezahlt wurden, sollen nun aufs Konto überwiesen und dort verzinst werden. Sie bilden gleichzeitig das Kapital, um den Mitgliedern dringend benötigte Kredite zu gewähren.

Alles Beamtengeld zur Beamtenbank!

Badische Beamten-Genossenschaftsbank, 1922
Quelle: ullstein
Während der Inflation hat ein Beamter der Reichsbahn Kartoffeln eingekauft und transportiert sie mit einem Handkarren nach Hause.

Wurzeln im öffentlichen Dienst

Über die Gründungssituation der damaligen Badischen Beamtenbank und die Idee Gotthold Mayers erzählen Dr. Rainer Schmitt, bis 2000 Sprecher des Vorstandes der BBBank, und Prof. Dr. Egon Kremer, bis 1995 Vorstandsvorsitzender der BBBank.

Quelle: BBBank
»Spart bei der Beamtenbank!«, heißt es im Kassenraum, 1930er Jahre.

Der Weg zur erfolgreichsten Beamtenbank Deutschlands

Mit der Idee zur Selbsthilfe durch die Gemeinschaft greift die Badische Beamten-Genossenschaftsbank ein Prinzip auf, das in Deutschland Mitte des 19. Jahrhunderts erstmals verwirklicht wird. »Was der Einzelne nicht vermag, das vermögen viele«, ist die Überzeugung von Friedrich Wilhelm Raiffeisen, der im Westerwald Darlehenskassen für verarmte Bauern ins Leben ruft. Zeitgleich unterstützt der Politiker Hermann Schulze-Delitzsch kleine Handwerker in Preußen dabei, Material gemeinsam günstiger einzukaufen und sich gegenseitig Geld zu leihen.

Aus diesen Anfängen entwickelt sich in den folgenden Jahrzehnten ein Netz von Genossenschaftsbanken, das neben landwirtschaftlich (Raiffeisen) und gewerblich (Schulze-Delitzsch) geprägten Instituten auch berufsständische Genossenschaftsbanken umfasst.

Erste Beamtenbanken entstehen Ende des 19. Jahrhunderts, etwa 1898 die Beamtenbank zu Kiel, die seit 2005 zur BBBank gehört. In den 1920er Jahren gründen sich neben Gotthold Mayers Badischer Beamten-Genossenschaftsbank viele weitere Institute in Deutschland. 1927 zählt man im Deutschen Reich fast 80 Beamtenbanken. Die BBBank ist also nicht die erste Gründung ihrer Art, wohl aber die erfolgreichste Beamtenbank und die einzige, die bis heute besteht.

Die Bank und ihre Mitglieder

In den 1920er Jahren gehören die meisten Mitglieder der Badischen Beamtenbank zu den unteren Gehaltsgruppen. Jeder Pfennig zählt. Die Badische Beamtenbank bietet ihren Mitgliedern deshalb Vergünstigungen beim Einkauf und schließt dazu Verträge mit vielen badischen Einzelhändlern.

Schon Ende 1926 locken rund 200 Geschäfte Lehrer, Eisenbahner oder Postbeamte mit Rabatten und Ratenzahlungsangeboten. Außerdem handelt das Bankhaus einen zehnprozentigen Rabatt mit dem Badischen Verband der Kohlenhändler aus, so dass die Mitglieder ihre Häuser und Wohnungen im Winter kostengünstig heizen können.

Quelle: ullstein
Mehr als 2.000 Polizeibeamte führen 1927 ihr Konto bei der Badischen Beamtenbank.

Ein Polizeihauptwachtmeister verdient monatliche Grundbezüge in Höhe von durchschnittlich 260 Reichsmark. Er arbeitet für…

1 kg Schweinefleisch:
2 Stunden, 50 Minuten

1 kg Butter:
3 Stunden, 8 Minuten

1 gebrauchtes Motorrad, 11 PS:
1.500 Stunden

Quelle: ullstein
1927 sind fast 8.000 Beamte der Post Mitglied der Badischen Beamtenbank.

Ein Traumberuf für viele junge Frauen ist eine Position als Telefonistin. Sie arbeitet für…

1 Paar Damenstrümpfe:
4 Stunden, 18 Minuten

1 Kinokarte:
2 Stunden, 45 Minuten

1 Sommerkleid, Crêpe de Chine: 45 Stunden

Ein Herz für das »Schdudende-Büble«

Der Ingenieur Professor Dr. Paul Baron erzählt, wie er als Hilfsassistent an der Technischen Hochschule Karlsruhe in den 1950er Jahren sein Konto überzog und zum Gespräch in die Zentrale geladen wurde:

»Mein Einkommen reichte natürlich vorne und hinten nicht, und so geriet ich trotz aller Vorsicht hin und wieder doch ins Soll. Die Folge war, dass ich eine schriftliche Aufforderung erhielt, umgehend vorzusprechen. Ich erinnere mich noch genau: Vor den Schaltern standen die »Sünder«, um sich zu rechtfertigen und dem drohenden Schicksal zu entgehen, ihre Scheckformulare abgeben zu müssen. Jeder in der Warteschlange bekam mit, was die anderen auf dem Kerbholz hatten. Meine Sachbearbeiterin hatte ein Herz für ein »Schdudende-Büble« wie mich. Jedenfalls kam ich immer ungeschoren davon, natürlich nicht ohne ernsthafte Ermahnungen mit mütterlich erhobenem Zeigefinger. Nachdem ich mein Diplom hatte, war alles ganz anders, und ich brauchte niemals mehr vorzusprechen.«

Quelle: ullstein
Auch Studenten gehören in den 1960er Jahren zu den Mitgliedern der Badischen Beamtenbank.
Quelle: ullstein
Blick auf die Kieler Innenstadt mit Nicolaikirche und den Hafen. Seit 2005 ist die BBBank auch im nördlichsten Bundesland vor Ort.

BBBank bundesweit vor Ort

Zum 1. Januar 2005 geht die Schleswig-Holsteinische Beamtenbank mit Sitz in Kiel in der BBBank auf. Die BBBank ist damit »das einzig verbleibende Bankinstitut in der Tradition der Beamtenbanken«, so der Vorstand. Sie hat nun mehr als 330.000 Mitglieder, von denen rund die Hälfte im öffentlichen Dienst tätig ist. Filialen in acht Bundesländern machen die BBBank gleichzeitig zur einzigen genossenschaftlichen Privatkundenbank mit bundesweitem Geschäftsgebiet.

Einen wichtigen Meilenstein in ihrer Wachstumsstrategie als deutschlandweite Genossenschaftsbank erreicht die BBBank im November 2017. Mit der Eröffnung einer Filiale in Saarbrücken ist die BBBank in allen deutschen Landeshauptstädten vor Ort vertreten. Damit ist die BBBank als große Genossenschaftsbank im gesamten Bundesgebiet für ihre Kunden da.

Hausbank des öffentlichen Dienstes

Die BBBank schärft seit der Jahrtausendwende ihr Profil als bundesweite Hausbank des öffentlichen Dienstes. Rund sieben Millionen Beschäftigte zählt der öffentliche Dienst in Deutschland – ein Riesenpotential. Die BBBank bietet ihnen Vorzugskonditionen und maßgeschneiderte Produkte wie das BBBank-Bezügekonto, günstige Versicherungen sowie gute Kreditkonditionen. Außerdem stehen ihnen in jeder Filiale speziell ausgebildete Kundenberater zur Seite, die sich mit den Beschäftigungsverhältnissen und der Versorgungssituation im öffentlichen Dienst bestens auskennen.

Um Angehörige des öffentlichen Dienstes in ganz Deutschland zu erreichen, schließt die BBBank Partnerschaften mit Beamteninstitutionen und -verbänden wie dem dbb beamtenbund und tarifunion und dem Deutschen Gewerkschaftsbund DGB. 2008 beginnt die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Versicherungsgruppe Debeka, die wie die BBBank als Selbsthilfeeinrichtung für Beamte gegründet wurde.

Quelle: BBBank
Die BBBank bietet Angehörigen des öffentlichen Dienstes maßgeschneiderte Produkte.

Die Bank kooperiert zudem mit Beamtenverbänden und Gewerkschaften auf Bundes- und Landesebene. Außerdem gewinnt die BBBank mit einem speziellen Verbandskonto auch viele Verbände und Gewerkschaften als Kunden. Kommunen stärkt das Institut mit Kommunaldarlehen – maßgeschneiderten Finanzierungslösungen.